Mittwoch, 19. Dezember 2012

Prinseite Dezember 2012 / Weihnachten

von Tassia Weimann

Wenn ich Weihnachten meine, dann meine ich:
  • Der Weihnachtsgottesdienst um 23 Uhr in der Jakobikirche, wenn schweigende Massen in Kirchenschiffen sitzen und sich von Worten und Melodien hin- und herwiegen lassen, sich berühren lassen.
  • Die strahlenden Augen beim Geschenke auspacken. Weil man das Geschenk des Menschen wegen nicht des Geldes wegen gekauft oder gebastelt hat.
  • Weihnachtsbäume, die nur für eine Person geschmückt wurden. Für die Weihnachten etwas Schmerzliches ist.
  • Das Krippenspiel mit seinen kleinen Engeln, die eher ins Mikrofon kreischen als singen. Mehr winken als schauspielern. Und die trotzdem jedes Mal das Herz erwärmen.
  • Jedes Jahr dasselbe Weihnachtsessen: Kartoffelsalat mit Würstchen. Und jedes Jahr aufs Neue, schwöre ich mir, dass ich es später anders machen werde. Mit ordentlichen Braten oder Ente oder Gans – alles außer das.
  • Der Druck „das perfekten Weihnachtsgeschenk“ zu finden, der schon Anfang November beginnt. Und im Endeffekt gibt man doch wieder mehr Geld aus, als geplant.
  • Das Glück, wenn es an Heilig Abend schneit und man mit großen Augen die ersten Schneeflocken betrachtet und schätzt.

von Elina Göhrmann

Hier stehe ich nun hoch oben mit Schnee in meinen Haaren und dick eingemummelt in meiner Skijacke. Die Bergluft um mich herum ist kalt und alles um mich herum glänzt und glitzert unter der weißen Pracht. Kälte gehört mit zur Weihnachtszeit, vor allem hier in Österreich, und ohne die Kälte wäre es wohl auch nicht dasselbe, egal wie oft ich mich darüber beschwere. Jetzt, wo ich den Treffpunkt erreicht habe, kann ich alles betrachten, nicht nur die Schemen, die beim Skifahren an einem vorbei zischen. Statt jedoch vorhin zugehört zu haben, rauscht mein kleiner Cousin an mir vorbei und freut sich, dass er einmal schneller war als ich, bevor er bemerkt, dass sein Bruder schön bei mir stehen geblieben ist und dass er am Treffpunkt vorbeigefahren ist. „Verdammt.“ höre ich ihn nur fluchen, bevor er einmal tief Luft holt und mühsam den Hügel auf Skiern wieder hoch stampft. Ich lächle aufgrund dieser Situation, während mein kleiner Bruder, der inzwischen auch angekommen ist, hoch zur schon geschafften Strecke schaut und etwas davon murmelt, dass die Erwachsenen immer so lange brauchen, bevor er erleichtert meint: „Da kommen sie ja endlich!“ Die Zeit auf der Piste ist für mich Weihnachten, diese ganze Woche ist für mich Weihnachten, weil die Stimmung an jedem einzelnen Tag festlich und gemeinschaftlich ist. Ich erinnere mich an letztes Jahr, wo wir unsere neuste Tradition angefangen haben und den Film „Zwei Weihnachtsmänner“ zusammen geguckt haben. Heute Abend würden wir eben diesen wieder gucken und so lange lachen, bis uns der Bauch weh tut – das war fest geplant und eine der Sachen auf die man sich ein ganzes Jahr lang freuen konnte. „Ich bekomme nie genug von Österreich“, denke ich noch, bevor alle angekommen sind und es weiter geht – immer abwärts, und dann immer wieder hoch.

Liste von Yasemin Rittgerott

  • Niederlande (und Belgien): Die Niederlande feiern erst seit wenigen Jahren auch das typische Weihnachten. Jedoch ist ihnen die Tradition des Sinterklaasavond (Nikolausabend) wichtiger.
  • Faröer: Auf den Faröern wird vom 24. Dezember an, 20 Tage lang Weihnachten gefeiert.
  • Ukraine: In der Ukraine findet der Heilige Abend erst am 6. Januar nach dem julianischen Kalender statt.
  • Bulgarien: In Bulgarien feiert man Weihnachten am 25. Dezember. Dieser Tag markiert außerdem das Ende einer Fastenzeit, die am 15. November begann. Am Heiligen Abend werden veganische Gerichte in ungerader Zahl zubereitet. Meistens 7,9 oder 13 Stück.
  • Australien: Ein bekanntes australisches Weihnachtslied „Six White Boomers“, handelt davon, wie der Weihnachtsmann seine Rentiere in sechs große weiße Kängurus eintauscht und auf seiner Reise auch noch einem kleinen Känguru hilft, seine Mutter wiederzufinden.
  • Katalonien (Teil Spaniens): In Katalonien findet am 6. Januar die Bescherung statt. Zudem wird am Heiligen Abend auch die Tradition des Tió de Nadal gefeiert. Dabei wird ein mit Geschenken gefüllter Korb, der mit einem Tuch abgedeckt ist, mit Stöcken geschlagen, damit er die Geschenke herausgibt. Besonders ist auch eine kleine Figur mit dem Namen „caganers“ („Kleiner Scheißer“), die mit heruntergelassener Hose in vielen Krippen zu finden ist.
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