Mittwoch, 17. April 2013

April 2013 / Sound

von Elina Göhrmann

Greg Laswell – Comes and Goes
Für die Einsamen, für die Niedergerissenen, für die Gläubigen, zum Glauben. Dieses Lied handelt von so vielen Gefühlen und Widmungen, dass es aus nichts anderem besteht und zu jeder Tatsache gibt es einen kleinen „Mutmacherspruch“. Als ich durch Zufall auf dieses Lied gestoßen bin hatte ich noch keine Ahnung, worum es darin geht und trotzdem habe ich sofort freudig die Anfangsmelodie mit gesummt. Und als ich es dann schließlich wusste war das Lied sofort eins meiner Lieblingslieder. Eine sanft klingende Melodie, ein Inhalt, den nicht jedes Lied hat und darin versteckt tausend Wünsche an die Menschen um einen herum. Das Wort, das dieses Lied für mich beschreibt: wundervoll.

Passenger – Let her Go
Ein Lied, welches zu unserem Thema passt. 'Loslassen'. Dieses Wort verbinde ich seit ich dieses Lied kenne mit jeder Zeile, denn es handelt davon, etwas zu vermissen, wenn man es verloren hat. Oder wenn man es losgelassen hat. „Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt. Und du lässt sie gehen.“ ist die Übersetzung von dem Schluss des Liedes, welches zeigt, dass der Mensch trotzdem immer wieder etwas loslässt. Und weil es für mich auf so viele Situationen passt und es dank der Melodie je nach meiner eigenen Stimmung traurig oder fröhlich klingt, kann ich es immer und immer wieder hören – egal wie oft es im Radio läuft.

Itchy Poopzkid – Yesterday Night
„Yesterday night started with a smile of the girl, that's sleeping right by my side. I wanted I needed to make her mine for such a long time […] I thought, she was the one. Can anyone, anyhow be so wrong? […] I need some, some distance and time alone.“
In dem Lied geht eine Entwicklung vor, wie ein roter Faden und ich fand solche roten Fäden in einem Lied schon immer schön, besonders, wenn man sie hören kann. Am Anfang dachte ich, wegen der ersten Zeile des Liedes, dass es um das Lächeln geht, um die Freude, doch dann veränderte sich nicht nur die Melodie, sondern auch die Stimme. Es wurde lauter, wie Gefühle in einem lauter werden, wenn man aufgewühlt ist. Man hört die Veränderungen, die das 'ich' in diesem Lied durchmacht und das finde ich so bemerkenswert, so schön.

Unsere Sound-Playlist findet ihr bei spotify unter: Wortfluss Sound
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Printseite April 2013 / Loslassen

von Elina Göhrmann

Loslassen ist das Einfachste der Welt, man muss einfach nur die Hand öffnen. Doch wenn die Finger sich dabei in die Handfläche krallen, wird es schwerer. Und wenn man das Ganze auf das Herz bezieht, dann ist es das Schwerste auf der Welt.
Ich stehe hier am Bahnhof und warte auf den Zug. Um mich herum sind Berge mit schneebedeckten Gipfeln. Wie jedes Mal hängt mein Herz an diesem Anblick - an der Ruhe, die ich hier in Österreich finde. Schon lange fahre ich in dieses Land und doch entdecke ich jedes Mal etwas Neues und verliebe mich immer mehr in alles. Und mein Herz krampft sich zusammen, wenn ich die Liebe gegen Sehnsucht eintauschen muss. So wie es jetzt sein wird, wenn ich in den Zug steige. Ich habe schon oft überlegt, was passieren würde, wenn ich einfach am Bahnsteig stehen bleiben und den Zug wegfahren lassen würde. Doch jedes Mal läuft es auf dasselbe hinaus: ich wäre alleine. Ich und das Land wären dann nur noch hier, doch schon der Gedanke daran ist voller Vermissen – meine Familie, meine Freunde, mein Leben. Vermissen hängt mit Loslassen zusammen wie Hass und Liebe. Und, wie jedes Mal, entscheide ich mich dann doch für das weniger schmerzliche und bringe mein Herz dazu loszulassen. Ich steige in den Zug und denke dabei mit jedem Schritt „Loslassen ist das Einfachste der Welt, man muss einfach nur die Hand öffnen.“ und das hilft.

von Tassia Weimann

„Lass dein altes Leben hinter dir, Babe!“ Ich fühle mich als würde ich auf einer Klippe stehen. Der warme, jedoch starke Wind in meinen Haaren. Eines von diesen Mutproben, denen ich mein ganzes Leben aus dem Weg gegangen bin. Chronischer Angsthase mit Hang sich zu verletzen. Und sich zu verletzen ist nicht so meine Lieblingsbeschäftigung. Aber das Dumme ist, ich glaube deswegen stehen wir gerade hier. Um was zu wagen. Nicht mehr abhängig zu sein vom vorherigen Leben. Nicht mehr gebunden sein an alte Bekanntschaften, Liebschaften, Freundschaften. Weil diese Bindungen nicht mehr wirklich zu ertragen waren. Das meiste war mehr Gewohnheit, als eine Verbindung. Mehr Nebeneinanderher leben. Eifersüchtig sein auf alte Beziehungen, die nichts zu bedeuten haben in der Gegenwart. Alte Feinde, die sich nie nochmal kennengelernt habe und somit nicht wissen, wie ähnlich sie sich sind. Und der Rest war einseitige Mühe. Herzblut, das immer wieder im Keim erstickt wurden, weil der Andere zu feige war, die Wahrheit auszusprechen. Dass es vorbei ist mit der gemeinsamen Zeit. Dass es zu viel Vergangenheit ist, um noch freie Sicht auf die Zukunft haben zu können.
Ich glaube, es ist Zeit nach vorne zu sehen. Doch vor mir sind nur Abgrund und eine spiegelglatte Oberfläche, die jedoch schön türkis glitzert. „Verdammt!“, denke ich und klammere mich an den mentalen Pfahl. Wenn das alles so leicht wäre, würde es sicherlich jeder tun.
„Hey Girl, lass einfach los“, sagst du mit einer Leichtigkeit, die mir eine Gänsehaut bereitet. Deine Augen sehen so aus, als würdest du einen Pakt mit dem Teufel schließen. Gerade in diesem Moment. Irgendwie wahnsinnig. Und irgendwie gefällt mir das. 

von Yasemin Rittgerott

„Du musst mich jetzt loslassen.“, flüstert sie, während ich ihre weiße Hand nur noch fester umklammere. „Es ist Zeit.“ „Wie kann es denn schon Zeit sein, wenn ich doch noch nicht bereit bin?“, schreie ich ihr in Gedanken entgegen, lockere aber dennoch meinen Griff. „Ich will aber noch nicht gehen.“, nuschle ich in meinen Schal. Ein Lächeln huscht über ihre Lippen und ich weiß sie versteht mich. Es ist einfach noch zu früh, ich bin mir allein noch so unsicher. Langsam windet sie ihre Hand aus meiner. Sie blickt mir ein letztes Mal tief in die Augen, bevor sie im schwarzen Nichts verschwindet. Und während ich ihr nachblicke, spüre ich, wie mein Körper sich plötzlich ganz leicht anfühlt.
Sie hat wahrscheinlich recht. Ich habe mich zu lange an ihr festgeklammert. Ich brauche sie gar nicht. Noch mehr – ich bin ohne sie besser dran. Entschlossen öffne ich die Augen. Ich bin allein, wie auch schon Minuten zuvor. Doch es ist, als wäre eine Last von meinen Schultern gefallen wäre. Ich sitze am Fenster und blicke auf die grünen Wiesen, ich fühle mich befreit. So schwer es mir auch fiel, ich habe mich von der Furcht gelöst. Einer Furcht, die mich lange Zeit wie ein Schutzpanzer umgab, mich geschützt, aber auch auf den alten, immer gleichen Bahnen gehalten hat. Es war ein sicheres Leben, aber jetzt muss es anders weitergehen. Die Furcht und ich werden in Zukunft getrennte Wege gehen. Denn ich weiß, es gibt noch so viel zu erleben!

Sound von Elina Göhrmann

Greg Laswell – Comes and Goes
Für die Einsamen, für die Niedergerissenen, für die Gläubigen, zum Glauben. Dieses Lied handelt von so vielen Gefühlen und Widmungen, dass es aus nichts anderem besteht und zu jeder Tatsache gibt es einen kleinen „Mutmacherspruch“. Als ich durch Zufall auf dieses Lied gestoßen bin hatte ich noch keine Ahnung, worum es darin geht und trotzdem habe ich sofort freudig die Anfangsmelodie mit gesummt. Und als ich es dann schließlich wusste war das Lied sofort eins meiner Lieblingslieder. Eine sanft klingende Melodie, ein Inhalt, den nicht jedes Lied hat und darin versteckt tausend Wünsche an die Menschen um einen herum. Das Wort, das dieses Lied für mich beschreibt: wundervoll.

Passenger – Let her Go
Ein Lied, welches zu unserem Thema passt. 'Loslassen'. Dieses Wort verbinde ich seit ich dieses Lied kenne mit jeder Zeile, denn es handelt davon, etwas zu vermissen, wenn man es verloren hat. Oder wenn man es losgelassen hat. „Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt. Und du lässt sie gehen.“ ist die Übersetzung von dem Schluss des Liedes, welches zeigt, dass der Mensch trotzdem immer wieder etwas loslässt. Und weil es für mich auf so viele Situationen passt und es dank der Melodie je nach meiner eigenen Stimmung traurig oder fröhlich klingt, kann ich es immer und immer wieder hören – egal wie oft es im Radio läuft.

Itchy Poopzkid – Yesterday Night
„Yesterday night started with a smile of the girl, that's sleeping right by my side. I wanted I needed to make her mine for such a long time […] I thought, she was the one. Can anyone, anyhow be so wrong? […] I need some, some distance and time alone.“
In dem Lied geht eine Entwicklung vor, wie ein roter Faden und ich fand solche roten Fäden in einem Lied schon immer schön, besonders, wenn man sie hören kann. Am Anfang dachte ich, wegen der ersten Zeile des Liedes, dass es um das Lächeln geht, um die Freude, doch dann veränderte sich nicht nur die Melodie, sondern auch die Stimme. Es wurde lauter, wie Gefühle in einem lauter werden, wenn man aufgewühlt ist. Man hört die Veränderungen, die das 'ich' in diesem Lied durchmacht und das finde ich so bemerkenswert, so schön.


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