von Tassia Weimann
Wenn ich Weihnachten meine, dann meine ich:
- Der Weihnachtsgottesdienst um 23 Uhr in der Jakobikirche, wenn schweigende
Massen in Kirchenschiffen sitzen und sich von Worten und Melodien hin- und
herwiegen lassen, sich berühren lassen.
- Die strahlenden Augen beim Geschenke auspacken. Weil man das Geschenk des
Menschen wegen nicht des Geldes wegen gekauft oder gebastelt hat.
- Weihnachtsbäume, die nur für eine Person geschmückt wurden. Für die
Weihnachten etwas Schmerzliches ist.
-
Das Krippenspiel mit seinen kleinen Engeln, die eher ins Mikrofon
kreischen als singen. Mehr winken als schauspielern. Und die trotzdem jedes Mal
das Herz erwärmen.
-
Jedes Jahr dasselbe Weihnachtsessen: Kartoffelsalat mit Würstchen. Und
jedes Jahr aufs Neue, schwöre ich mir, dass ich es später anders machen werde.
Mit ordentlichen Braten oder Ente oder Gans – alles außer das.
-
Der Druck „das perfekten Weihnachtsgeschenk“ zu finden, der schon Anfang
November beginnt. Und im Endeffekt gibt man doch wieder mehr Geld aus, als
geplant.
-
Das Glück, wenn es an Heilig Abend schneit und man mit großen Augen die
ersten Schneeflocken betrachtet und schätzt.
von Elina Göhrmann
Hier stehe ich nun hoch oben mit Schnee in meinen Haaren und
dick eingemummelt in meiner Skijacke. Die Bergluft um mich herum ist kalt und
alles um mich herum glänzt und glitzert unter der weißen Pracht. Kälte gehört
mit zur Weihnachtszeit, vor allem hier in Österreich, und ohne die Kälte wäre
es wohl auch nicht dasselbe, egal wie oft ich mich darüber beschwere. Jetzt, wo
ich den Treffpunkt erreicht habe, kann ich alles betrachten, nicht nur die
Schemen, die beim Skifahren an einem vorbei zischen. Statt jedoch vorhin
zugehört zu haben, rauscht mein kleiner Cousin an mir vorbei und freut sich,
dass er einmal schneller war als ich, bevor er bemerkt, dass sein Bruder schön
bei mir stehen geblieben ist und dass er am Treffpunkt vorbeigefahren ist.
„Verdammt.“ höre ich ihn nur fluchen, bevor er einmal tief Luft holt und mühsam
den Hügel auf Skiern wieder hoch stampft. Ich lächle aufgrund dieser Situation,
während mein kleiner Bruder, der inzwischen auch angekommen ist, hoch zur schon
geschafften Strecke schaut und etwas davon murmelt, dass die Erwachsenen immer
so lange brauchen, bevor er erleichtert meint: „Da kommen sie ja endlich!“ Die
Zeit auf der Piste ist für mich Weihnachten, diese ganze Woche ist für mich
Weihnachten, weil die Stimmung an jedem einzelnen Tag festlich und
gemeinschaftlich ist. Ich erinnere mich an letztes Jahr, wo wir unsere neuste
Tradition angefangen haben und den Film „Zwei Weihnachtsmänner“ zusammen
geguckt haben. Heute Abend würden wir eben diesen wieder gucken und so lange
lachen, bis uns der Bauch weh tut – das war fest geplant und eine der Sachen
auf die man sich ein ganzes Jahr lang freuen konnte. „Ich bekomme nie genug von
Österreich“, denke ich noch, bevor alle angekommen sind und es weiter geht –
immer abwärts, und dann immer wieder hoch.
Liste von Yasemin Rittgerott
- Niederlande (und Belgien): Die Niederlande feiern erst seit wenigen Jahren
auch das typische Weihnachten. Jedoch ist ihnen die Tradition des
Sinterklaasavond (Nikolausabend) wichtiger.
- Faröer: Auf den Faröern wird vom 24. Dezember an, 20 Tage lang Weihnachten
gefeiert.
- Ukraine: In der Ukraine findet der Heilige Abend erst am 6. Januar nach dem
julianischen Kalender statt.
- Bulgarien: In Bulgarien feiert man Weihnachten am 25. Dezember. Dieser Tag
markiert außerdem das Ende einer Fastenzeit, die am 15. November begann. Am
Heiligen Abend werden veganische Gerichte in ungerader Zahl zubereitet.
Meistens 7,9 oder 13 Stück.
- Australien: Ein bekanntes australisches Weihnachtslied „Six White Boomers“,
handelt davon, wie der Weihnachtsmann seine Rentiere in sechs große weiße
Kängurus eintauscht und auf seiner Reise auch noch einem kleinen Känguru hilft,
seine Mutter wiederzufinden.
- Katalonien (Teil Spaniens): In Katalonien findet am 6. Januar die Bescherung
statt. Zudem wird am Heiligen Abend auch die Tradition des Tió de Nadal
gefeiert. Dabei wird ein mit Geschenken gefüllter Korb, der mit einem Tuch
abgedeckt ist, mit Stöcken geschlagen, damit er die Geschenke herausgibt.
Besonders ist auch eine kleine Figur mit dem Namen „caganers“ („Kleiner
Scheißer“), die mit heruntergelassener Hose in vielen Krippen zu finden ist.