Mittwoch, 13. November 2013

Printseite November 2013 / Lieblingslieder


Foto:Tassia Weimann


 von Yasemin Rittgerott 

„Lying in the back of a boat, humming a tune“, „watching the ships roll in ‚and it’s all good, yeah, it’s all good“. „I pray that something picks me up“ „and I know it’s not forever“ ‚„but in your black eyes, lit by the gow of a street light, you were hiding, you were hiding something“. „And I can see the pain in your eyes, says everybodys changing“. „I have to pull my heart away, because if I never leave I'll ruin yesterday“. „Es gibt noch so viel zu erleben, doch dich nicht mehr für mich“.
Ich könnte ewig so weitermachen und aus den Texten meiner liebsten Songs die Geschichte, die sich mein Leben nennt, schreiben. Es gibt einfach zu viel gute Musik. Es sind oft einfach die Momente, in denen ein bestimmtes Lied in dein Leben tritt, die es besonders machen. Wie, als Natalie Portman Zach Braff im Film „Garden State“ ihre Kopfhörer mit den Worten „Dieser Song wird dein Leben verändern“ aufsetzt und „New Slang“ von The Shins erklingt. Seit diesem Tag bekomme ich jedes Mal Gänsehaut, wenn ich ihn höre und meine Gedanken lassen sich von ihm in ferne Weiten tragen.
Dabei könnte ich nicht genau sagen, worüber James Mercer da genau singt.
Manchmal liegt es vielleicht aber auch an ihrem besonderen Klang, den du so vielleicht noch nie gehört hast. Wie bei Fleet Foxes, deren Song „Mykonos“, der mich verzaubert hat und schon lange zu meinen All-time-favorites gehört.
Und dann wünsche ich mir manchmal, mein Leben wäre mit Musik untermalt, wie die Hintergrundmusik in einem Film. Meine Tage würden dann mit dem Intro von The xx beginnen und ich müsste keine Angst mehr vor meinem Monster haben. Denn oft kommt es mir so vor, als würde da eins in mir wohnen. Ein Monster, dass sich von Musik ernährt. Eins, das immer mehr will. Mehr Gänsehaut, mehr Lebensfreude, mehr Bass.
„Forget the horror here, leave it all down here, it’s futurerust and it’s future dust“.

Songs, die im Text vorkommen:
Wir sind Helden - Monster
The Weepies – Gotta have you
The Kooks – Watching the ships roll in
Crystal Fighters – Champion Sound
Snow Patrol (feat. Martha Wainwright) – Set fire to thethird bar
Snowden – Black eyes
Keane – Everybody’s changing
Jack Peñate – Pull my heart away
Frittenbude vs. We are enfant terrible – Steven seagullremix
Foals – Spanish Sahara

von Jonas Gadomska 

Es ist fast ein Jahr her als ich dich gefragt habe. Jetzt stehen wir hier. Ich fühle deine Hand auf meiner Schulter, fast schon Routine, aber dennoch ganz neu. Ich sehe in dein sehr freundliches und von Grund auf entspanntes Gesicht. Es wird dunkel, wir schauen uns in die Augen und fangen an. Chachacha ist schon von Anfang an unser Lieblingstanz gewesen, obwohl uns das Vertanzen viel mehr Spaß machte. Das Lied ist zu Ende und ich erwache aus meinen Erinnerungen, die mir bei diesem Lied immer in meinem Kopf schwirren. "Stolen Dance" passte schon von Anfang an zu uns und der Text „...we can bring it on the floor, you´ve never danced like this before..." stimmte mit unserem Vorhaben überein. Mit Milky Chance' Lied wird mir deutlich, dass man Freundschaften auffrischen und sich durch Lieder ganz neu entdecken kann. Lieder symbolisieren oft Freiheit und Unabhängigkeit, genauso wie mein zweites Lieblingslied. Avicii hat alles typisch Amerikanische in "Hey Brother" vereint. Obwohl ich noch nie in den USA war spüre ich durch dieses Lied die heiße Wüstenluft, den Staub, den Wind und die Geborgenheit, genauso wie die unendliche Freiheit.

von Tassia Weimann 

Ich sitze auf meinem Bett, mache etwas für die Uni und höre mit zufälliger Wiedergabe Musik von meinem Laptop. Bis Linkin Park läuft und ich innehalte. Plötzlich spielt ein innerer Film in mir ab. Wir Discofox tanzend, wir auf dem Weg zu deiner Schwester. Wir, ein Zustand, dem ich im Nachhinein nichts Positives abgewinnen kann, außer vielleicht den Musikgeschmack. Ich drücke die Pausetaste. Ich mochte Linkin Park. Ich mag die Band immer noch. Aber es katapultiert mich jedes Mal in meine Vergangenheit und somit meide ich diese Band und damalige Lieblingslieder wie Faint“. Und mit dieser Technik habe ich in den folgenden sechs Jahren noch einige Lieder und Bands auf den Musikfriedhof verbannt. Auf diesen wohnen nun Lieder wie „Hello“ von Anberlin, „Hallucination“ von Angels and Airwaves oder „I’m lost without you“ von Blink-182. Weil ich mit Liedern immer sofort Gefühle verbinde. Nicht immer ist das etwas Schlechtes. In manchen Liedern labe ich mich und genieße jeden Moment. Zum Beispiel, wenn Carly Rae Jepsen’s „Call me maybe“ im Radio läuft und ich an unsere Abifahrt denken muss. Oder wenn ich „Blood to bleed“ von Rise Against höre und an die traurigen Momente denken, die mit meiner jetzigen Situation nichts mehr zu tun haben. Aber meistens hält die Liebe zur Band nur solange wie ein Lebensabschnitt. Denn Lieblingslieder sind wie Züge, die mich ein Stückchen mitnehmen, aber aus denen ich irgendwann aussteigen muss. Weil die Zeit reif ist, woanders anzukommen. Weil ich die Vergangenheit hinter mir lassen muss. Ich hasse es jedes Mal.
SHARE:

Keine Kommentare

Kommentar veröffentlichen

© Wortfluss Peine
Blogger Designs by pipdig