Foto: Tassia Weimann |
von Jonas Gadomska
Der Winter ist vorbei. Die Zeit der gemütlichen Stunden und des guten Essens machen endlich Platz für die des Wachwerdens. Mit den ersten Sonnenstrahlen scheinen alle aus ihren Löchern zu kriechen, um sich wieder bereit für einen geregelten Ablauf im neuen Jahr zu machen. Alle scheinen so wach zu sein. Außer ich. Ich liege immer noch müde in meinem Bett und warte darauf, freudenstrahlend aufzustehen zu können. Aber es fällt mir schwer. Jeden Morgen muss ich früh aufstehen, um im Dunkeln zur Schule zu stapfen und den ganzen Tag in einem Raum zu sitzen. Ich gähne bei dem Gedanken heute wieder lange Schule zu haben. Und zwei Klausuren muss ich ja auch noch schreiben. Ich seufze und drehe mich auf die Seite. Aber... Halt! Da war doch was... Am Freitag fangen die Ferien an! Ich springe lachend aus meinem Bett und freue mich, dass es den Frühling gibt. Denn so oft schulfrei hat man in keiner anderen Jahreszeit. Sie ist die perfekte Zeit, um endlich einmal richtig wach zu werden.von Yasemin Rittgerott
Wenn man mich sucht, findet man mich meistens in meinem
Bett. Vor allem in den dunklen Jahreszeiten genieße ich es sehr mich mit einer
Tasse Tee und einem guten Buch dort zu verkriechen, viel zu oft bin ich aber
auch im Sommer im Bett geblieben. Ich war bequem: bloß keine Risiken eingehen,
die gewohnten Bahnen nicht verlassen, sicher sein. Eingekuschelt zwischen
meinen tausend Kissen habe ich so einige Chancen vorbeiziehen lassen, aus Angst
etwas könnte schiefgehen. Es wird Zeit, dass sich das ändert! Ich habe mir etwas vorgenommen.
Nicht, weil vor kurzem ein neues Jahr angefangen hat, sondern weil nach langer
Zeit wieder die Sonne scheint. Es ist Frühling, der Anfang einer neuen Zeit,
einer Zeit mit mehr Licht. Ich werde rausgehen, mich ins Lichtstellen, mutig
sein, tanzen. Ich habe lange genug stillgestanden, gewartet, dass das Glück von
selbst zu mir findet – vergeblich.
Alles hat seine Zeit und ich spüre, dass bald etwas Großes passieren
wird. Ich werde mich dafür entscheiden. Ich bin endlich bereit.
Ich weiß vielleicht noch nicht, was es sein wird. Doch irgendwas
wird passier‘n – ich kann es spür‘n. Ich möchte aufbrechen, rastlossein, mich
auf Dinge einlassen – ich will und ich werde!
von Tassia Weimann
Ich will Stillstand. Still stehen. Stille im Herzen tragen.
Innehalten. Ich will durch die Morgensonne laufen und ruhig werden. Möchte
stehen bleiben und die Frühjahrsblumen in die Hand nehmen. Über die zarten
Knospen streichen und mich darüber freuen, wenn sie in der Mittagssonne aufgehen.
Ich möchte einsaugen, was um mich herum geschieht und nicht daran vorbei
hetzen. Ich will mich auf eines konzentrieren und daraus Energie gewinnen.
Denn der Frühling ist die Zeit für Neues. Neuanfänge. Alten
Balast abwerfen und sich frei machen von Druck und dem Nebel des Winters. Es
wird Zeit den Kopf aus dem grauen Nebelmeer zu stecken und die frische Luft
einzuatmen. Ohne dabei sich selbst zu vergessen. Sich nicht komplett neu
erfinden zu wollen und lieber darauf acht zu geben, was schon längst da ist.
Ein Auge für die kleinen Dinge zu haben. Für die Blumenknospen, die
Frühlingssonne, den Liebsten, wie ihnen die Sonnenstrahlen in die Augen fallen.
Das Kinderlachen, welches sich durch jede Ader des Körpers zieht, wenn ein
Osterei gefunden wurde. Stolz darauf zu sein das Fasten durchgezogen zu haben.
Glücklich zu sein mit den Dingen, die man hat. Und dadurch genug Energie zu
sammeln, um mit ruhigen Herzen den Neuanfängen entgegenzutreten.
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