Fotos: Privat |
von Julius Lütgemeier
Moin na, Zukunft hier. Weniger Leber, mehr Verantwortung.
Ich seh vielleicht fertig aus, aber hey, selbst schuld. Hör zu, wir optimieren
jetzt mal ein wenig. Erstens: Geh zum Friseur und brenn’ deinen Kleiderschrank
nieder. Und jetzt mitschreiben:
Lass an Silvester bloß den nach Gummibären schmeckenden Rosé
weg- vertrau mir. Welches Silvester? Jedes Silvester, mein Junge; wir sind
nicht klug. Geh mal öfter an den See, wenn es warm ist. Vielleicht mal weniger
Pizza. Ok wem machen wir was vor? Streich das. Mach mehr Käse drauf. Schlaf mal
weniger und geh öfter raus. Schlaf mal mehr- regnet meist. Fang früher an zu
lernen. Also nur falls es keine Umstände macht, sonntags oder so. Falls nichts
im Fernsehen kommt. Gründe Facebook, schreib Despacito. Das erklär ich dann
später. Fühl dich total avantgarde, weil du als erster Yolo sagst. Werd
verprügelt, weil du als erster Yolo sagst. Okay, Papier wird knapp, ich komm
die Tage nochmal vorbei und wehe du kaufst dir in der Zwischenzeit blinkende
Geox oder eine Armbanduhr mit Kaugummi drin. Sonst zeig ich dir Helene Fischer.
von Yasemin Rittgerott
Hey! Stop! Vergisst du gerade wieder mal, an dich selbst zu denken? Es ist gut, für seine Freunde da zu sein, bewahre dir das. Aber vergiss dich selbst dabei nicht. Rück deine eigenen Wünsche und Interessen auch mal in den Vordergrund. Rücksichtnahme hilft nur bis zu einem bestimmten Punkt beiden Seiten. Versteck dich nicht im Schatten anderer, strahle selbst. Und verdammt noch mal: mach den Mund auf! Sag den Menschen, was du für sie empfindest. Rückschläge, Enttäuschungen werden so oder so passieren, aber, wenn du immer ehrlich bist, kannst du dir hinterher nicht vorwerfen, du hättest nicht alles gegeben.
Sei weiterhin so aufmerksam, halt all die Erinnerungen fest
in deinem Herzen. Aber denk daran, dass Erinnerungen nicht bedeuten, dass man
nicht weiter nach vorne sehen, vorwärtsgehen kann und sollte. Denn, wenn ich
eins gelernt habe, dann, dass Loslassen eines der wenigen Dinge im Leben ist,
die wirklich glücklich machen. Halt nicht an Menschen/Dingen fest, die dich
nicht halten. Und auch, wenn es manchmal schön und vielleicht leichter ist, in
der Vergangenheit zu verweilen, vergiss nicht, dass du im Jetzt lebst. Stell
dich der Gegenwart, lächle Herausforderungen trotzig ins Gesicht und meistere
sie. Du kannst das!
von Elina Göhrmann
Schau in den Spiegel. Ich bin du. Ich werde dir vor Augen halten, was du sowieso schon weißt. Es muss nur einmal ausgesprochen werden und als Worte an deine Ohren kommen und nicht nur als Gedanke verbleiben. Gewöhn dich nicht an zu starken Kaffee, das Zittern danach ist kein schönes Gefühl. Vertraue Menschen nicht gleich zu sehr, aber schließe auch nicht alle sofort aus - du weißt ganz genau, was ich meine. Schreib deine Gedanken auf, wenn sie zu viel werden und dich überfordern. Du kannst sie danach wieder wegschmeißen, sodass keine andere Person von ihnen erfährt. Lass auch mal los, du kannst nicht alles kontrollieren. Drück deine Freunde, immer und immer wieder. Sie vergessen sonst, dass du sie brauchst. Aber denk daran, dass du nicht ihre gesamte Last schultern musst. Du weißt, dass du dazu neigst. Schick als 13-Jährige deinen Bruder nicht aus deinem Zimmer, wenn er einfach nur dasitzen will. Es wird dir Jahre später immer noch leidtun. Sag deinen Eltern, wie lieb du sie hast. Das machst du viel zu selten. Wann war das letzte Mal? Ja, du weißt das alles. Aber niemand anderer wird dir all das sagen, als du selbst. Und du weißt noch so viel mehr. Sei dir selbst bewusst. Und verlier deinen Glauben an Wunder nicht.von Tassia Weimann
Ich weiß, du hasst es deine Erfahrungen nicht selbst zu
machen – aber vertrau mir kurz. Fang unbedingt mit einem Mannschaftssport an –
am besten mit Handball. Später wirst du zurückschauen und merken, dass du es
hättest probieren sollen. Hör in der Abizeit nicht auf zu Singen – du wirst
dich erschrecken, wie viel man verlernt. Färb unbedingt weiterhin deine Haare,
aber empör dich nicht über Leute, die meinen es sei nur eine Phase. Sie haben
Recht. Aber hey, das tut nichts zur Sache - ich finde dich heute noch sehr
cool. Auch wenn die Klamotten und Schuhe in der Schule nicht immer wirklich
hätten sein müssen oder?
Es bleibt noch Zeit für ein Danke. Danke, dass du immer
deine Meinung gesagt hast. Dass du schon damals gemerkt hast, dass das Leben zu
kurz ist, um Gefühle und Meinungen für sich zu behalten. Irgendwann wirst du
Leute treffen, die das zu schätzen wissen. Die dich sogar herausfordern und an
deine Grenzen bringen. Du musst nicht an dir zweifeln. Zweifel lieber an deinem
Umfeld. Aber es ist okay, ich glaube, da mussten wir einfach durch. Verzeih dir
öfters. Du hast vieles richtig gemacht und die Dinge, die du falsch gemacht
hast, versuch ich wieder gerade zu bügeln. Du kannst dich auf mich verlassen.
Mach einfach weiter – bislang gabs immer einen Weg!
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